Behandlungen

Arthrose des Kniegelenks (Gonarthrose)

 
Arthrose des Kniegelenks (Gonarthrose)
Die Arthrose ist eine Abnutzung des Gelenkknorpels, der als Gleitschicht in den Gelenken funktioniert. Durch Abnützung dieses Knorpels kommt es zur Entzündung im Kniegelenk und damit zu Schmerzen.
Zunächst erfolgen konservative Therapien zur Reduktion der Entzündung mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten. Häufig hilft auch Physiotherapie. Knorpelpräparate sind gut verträglich und können ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Beschwerden bei Arthrose haben. In ausgewählten Fällen kann auch ein flüssiges Knorpelpräparat (Hyaluronsäure) ins Kniegelenk gespritzt werden.
Ein künstliches Kniegelenk ist ein Ersatz der natürlichen, abgenutzten Gleit- und Oberflächen des Kniegelenks. Es gibt verschiedene Arten von Prothesen. Meist wird ein Knietotalprothesenersatz verwenden. Je nach Situation und Ort der Abnutzung können aber auch Teilprothesen wie Ersatz zwischen Kniescheibe und Oberschenkel (Patellofermorale Prothese) oder ein Ersatz der Knienden oder Aussenseite (Hemiprothese oder auch Schlittenprothese genannt. Die Funktion dieser Prothesen sind alle in etwas gleich. Es werden die arthrotisch veränderten Regionen des Knieglenkes künstlich ersetzt (Metall und hochvernetzter Kunstoff) ersetzt. Die Wahl des künstlichen Gelenkes und welche Teile ersetzt werden, wird individuell anhand ihrer Arthrose ausgewählt und mit ihnen ausführlich besprochen. 
In der Schweiz werden pro Jahr ca. 16 000 künstliche Kniegelenke eingesetzt. Die verwendeten Prothesen werden passgenau an das defekte Knie ausgewählt und implantiert. Deshalb gibt es die Produkte auch in vielen verschiedenen Grössen. Die Lebensdauer solcher Kniegelenk kann heute durch die verbesserten Werkstoffe durchaus über 20 Jahre sein. 
Am Tag der OP werden Sie normalerweise bereits mobilisiert. Eine Vollbelastung ist in den allermeisten Fällen möglich. Die Hospitalisationsdauer beträgt durchschnittlich 5-7 Tage, Sie verlassen das Spital mit 2 Gehstöcken. Heutzutage wird der operative Eingriff in enger Zusammenarbeit mit der Anästhesie, dem Pflegepersonal und der Physiotherapie nach speziellen Programmen durchgeführt (zum Beispiel das «Care Flow»- Programm in der Merian Iselin-Klinik ). Es werden vor, während und nach der Operation verschiedenste Massnahmen ergriffen, um die Beschwerden auf ein Minimum zu reduzieren. So stehen die Patienten heutzutage bereits am Operationstag wieder auf und machen wenn möglich bereits die ersten Schritte. Die Stöcke werden für ca. 4-6 Wochen benutzt. Nach dem Austritt wird eine ambulante Physiotherapie weiter geführt. 
In ausgewählten Fällen und bei noch jüngeren Patienten kann durch eine sogenannte Umstellungs-Osteotomie (Korrektur der Beinachse) eine Entlastung der arthrotisch veränderten Knieregion erreicht und damit eine Prothesenversorgung hinausgezögert werden. Der Vorteil dieser Methode ist, dass eine Korrektur ausserhalb des Knies durchgeführt wird. Es wird mittels Keilentnahme oder Keilbildung und nachfolgender Fixation mit einer Platte die Achse des Kniegelenkes dauerhaft verändert.